Die Osteopathie ist ein vollständiges medizinisches Konzept zur Diagnostik und Behandlung nicht nur des Bewegungsapparates, sondern des Menschen in seiner Ganzheit mit allen seinen Körpersystemen und Organen. Das beinhaltet den Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln und Gelenke), das Nervensystem, den Verdauungsapparat, das Herz-Kreislauf-System, das Hormonsystem, Gefäße, Faszien, aber auch die Ernährung und den Stoffwechsel, sowie emotionale und feinstoffliche Aspekte.
Sie stützt sich dabei, wie auch die Schulmedizin, auf die wissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnisse aus Anatomie, Physiologie und Embryologie.
Darüber hinausgehend erkennt sie jedoch an, dass der Mensch und sein Körper als biologisches System die Fähigkeit zum Selbsterhalt, zur Selbsthilfe und zur Heilung in sich hat. Sie betrachtet ein Lebewesen nicht als törichte Maschine, die manchmal korrigiert oder repariert werden muss, sondern als ein energetisches, intelligentes und als Einheit funktionierendes, hochkomplexes System mit vitalen Kräften, mit dem Willen zu funktionieren, mit dem Streben gesund zu sein oder zu werden.
Der Erfolg einer osteopathischen Behandlung ist nicht von der Art des Beschwerdebildes abhängig. Es ist nicht entscheidend, ob Sie unter Kopf-, Rücken- oder Nackenschmerzen, Verdauungs-beschwerden, Sodbrennen, Panikattacken, Schwindel oder Blasenfunktionsstörungen leiden. Ob Sie ständig krank sind, ob die Probleme durch eine Schwangerschaft oder durch eine besonders belastende Lebenssituation hervorgerufen sind, ob Sie einfach „das Gefühl haben alt zu werden“, ob Sie glauben zu viel zu sitzen, Ihr Kind falsch zu tragen oder beim Sport falsch zu belasten.
Entscheidend ist, ob der Körper in der Lage ist, ein höheres Niveau an Ausgeglichenheit zu erreichen, um Belastungen oder die Gesamtlast besser verarbeiten zu können. Die Erfahrung zeigt, dass dies oft schon mit wenigen Behandlungen zu erreichen ist.
Alles was die Osteopathie tut, ist das System bei diesem Streben nach Ausgeglichenheit und Gesundheit zu unterstützen. Hierzu sind häufig keine massiven oder invasiven Eingriffe notwendig und oft nicht einmal kräftige Techniken. Der Körper weiß selbst, was das Beste für ihn ist. Herauszufinden, wo die Ursachen für die Symptome liegen, wo der Körper Unterstützung am nötigsten hat oder am besten brauchen kann ist die Kunst und Erfahrungswissenschaft der Osteopathie.
Anders als in der Schulmedizin werden in der Osteopathie nicht Erkrankungen oder Symptome isoliert vom Patienten behandelt, sondern Menschen; der Mensch als individuelles Wesen mit seinen ganz individuellen Fähigkeiten und Kapazitäten zur Gesundung und zur Erreichung eines besseren Gleichgewichts steht im Mittelpunkt.
Die osteopathische Behandlung respektiert dabei die Unversehrtheit eines funktionierenden, sich selbst regulierenden Lebewesens. Die Osteopathie versucht also nicht, sich mit invasiven Methoden (Operationen, Gabe von Medikamenten) lediglich von einem Zustand des Missbefindens weg zu bewegen oder ihn mit einem geringeren Übel (Nebenwirkungen) zu tauschen, sondern hat ein klares Ziel vor Augen – Gesundheit, Ausgeglichenheit, Ganzheit – mit den körpereigenen Mitteln.
Die geschulten Hände eines Osteopathen wissen, wie sich ein gesundes System anfühlt und können effizient dabei helfen, die Kapazitäten des Individuums zu Gesundung und Balance zu unterstützen und voll auszuschöpfen.
Die Grenzen der osteopathischen Medizin liegen dort, wo die Fähigkeiten des Körpers zur Selbstregulation alleine nicht mehr ausreichen, ein Problem zu bewältigen. Sie kann dann jedoch als begleitende und unterstützende Maßnahme zu schulmedizinischer Therapie angewandt werden.
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